Schichtarbeit ist im Gesundheitswesen unabdingbar. Sie bedeutet jedoch eine Belastung für den Körper, da sie nicht im Einklang mit dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus steht. Eine entsprechend angepasste gesunde Ernährung kann dazu beitragen, besser mit dieser Herausforderung zurecht zu kommen.
Schichtarbeit bringt nicht nur für viele Pflegekräfte Einschränkungen für das Sozialleben mit, sondern sie ist auch anstrengender und belastender als das kontinuierliche Arbeiten tagsüber. Dies gilt insbesondere für die Nachtschicht, da wir uns konträr zum natürlichen Rhythmus des Körpers verhalten. Abhängig von der eigenen inneren Uhr kann aber auch die Frühschicht ähnlich belastend sein.
Menschen sind tagaktiv. Unser Biorhythmus bestimmt den Ablauf der körperlichen und geistigen Funktionen in einem Zeitraum von 24 Stunden. Dies betrifft unter anderem den Wechsel von Schlaf- und Wachzustand, Körpertemperatur, Blutdruck, Hormonsekretion aber auch des Hungers.
Innerhalb dieses zirkadianen, wörtlich also etwa einen Tag dauernden Rhythmus, besitzt jeder Mensch noch seine eigene innere Uhr. Bei diesem individuellen biologischen Rhythmus, auch Chronotyp genannt, unterscheidet man drei Typen. Nämlich den Früh- und Spättypen und den dazwischen liegendem Intermediärtypen. Es gibt mehr Spät- als Frühtypen, in Deutschland sind jedoch die Meisten intermediäre Typen.
Sich langfristig gegen den zirkadianen Rhythmus zu verhalten, kann eine Reihe von Problemen und Störungen nach sich ziehen. So können Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, verstärkte Tagesmüdigkeit, Übergewicht, aber auch eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten auftreten. Unregelmäßig eingenommene Mahlzeiten in Kombination mit ungeeigneten Lebensmitteln sind dabei ein wichtiger Faktor. Deshalb gilt es besonders im Schichtdienst, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu essen.
Folgende Ernährungstipps helfen dem Körper mit den Herausforderungen der Schichtarbeit besser zurechtzukommen:
Vor der Nachtschicht sollte mittags zur gewohnten Zeit eine Hauptmahlzeit eingenommen werden. Während der Nachtschicht sollte am besten ein bis zwei Stunden vor dem individuellen Leistungsabfall Nahrung aufgenommen werden. Da nachts die Körpertemperatur absinkt, eignen sich hier besonders warme Mahlzeiten. Neben dem Zubereiten einer warmen Mahlzeit bietet es sich insbesondere an, warme Suppen in einem Thermobecher von zu Hause mitzunehmen. Nicht zu empfehlen sind auch schwere Speisen, die ein Völlegefühl erzeugen und die Müdigkeit erhöhen. Leichte Speisen empfehlen sich zudem, da auch der Magen-Darm-Trakt, wie die übrigen inneren Organe, nachts in den Ruhemodus geht.
Stattdessen sollten fettarmes Fleisch oder Fisch, Kartoffeln, Vollkornreis oder -nudeln, Hülsenfrüchte, Gemüse und Salat als Beilage gegessen werden. Als Snacks sollte nicht nach Süßigkeiten und süßen Riegeln, energiereichen Nahrungsmitteln oder zuckerhaltigen Getränken gegriffen werden. Es bieten sich Obst, Nüsse oder fettarme Milchprodukte an.
Es versteht sich von selbst, dass vor und während der Schicht kein Alkohol getrunken werden soll. Einige Stunden vor der Schlafenszeit nach der Schichtarbeit, sollten keine Koffein- oder Teein-haltigen Getränke zu sich genommen werden, da sie den Schlaf stören können. Es ist für den Körper förderlich, wenn auch bei Nacht- oder Wechselschichten nach Möglichkeit feste Essenszeiten eingehalten werden. Im Hinblick auf die Sozialkontakte sollte darauf geachtet werden, dass auch bei Schichtarbeit eine Hauptmahlzeit innerhalb von 24 Stunden zusammen mit der Familie oder Freunden eingenommen wird.
Da 70% der Pflegekräfte auch nachts arbeiten, kommt dem Thema der richtigen Ernährungsweise bei Schichtarbeit große Bedeutung zu. Dies hilft die herausfordernden Tätigkeiten der Pflegearbeit zu meistern, ohne den Körper unnötig zu belasten.