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Stürze zählen zu den häufigsten Ursachen für Verletzungen bei älteren Menschen.

Die Durchführung einer effektiven Sturzprophylaxe in Kliniken und Seniorenheimen hat deshalb große Bedeutung. Mithilfe eines mit künstlicher Intelligenz (KI) gestützten Radarsensors gelang es nun, das Sturzrisiko deutlich zu vermindern und gleichzeitig das Pflegepersonal zu entlasten.

Sturzprophylaxe ist in Kliniken und Seniorenheimen von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit und Lebensqualität der Patienten und Bewohner zu gewährleisten. Stürze können schwerwiegende Folgen wie Knochenbrüche nach sich ziehen, die ihrerseits gerade bei Älteren zu weiteren Komplikationen wie Thrombosen oder Embolie führen können. Zudem konnten Studien zeigen, dass Stürze bei Senioren das Risiko, eine Demenz zu entwickeln verstärken.

Nach einer mehrmonatigen Testphase führte erstmalig in Deutschland das Caritas–Krankenhaus St. Josef in Regensburg eine KI gestützte Sturzprophylaxe ein. Dieses digitale Frühwarnsystem zur Verhinderung von Stürzen stammt vom Schweizer Unternehmen QUMEA.

An der Zimmerdecke wird ein 3-D Radarsensor angebracht, der schon kleinste menschliche Bewegung im Raum wahrnehmen kann. Diese Daten werden anschließend mit Hilfe von KI verarbeitet. So erkennt das System bereits, wenn ein Patient versucht aufzustehen und sendet unmittelbar einen Alarm an das Pflegepersonal.

Dies geschieht deutlich schneller als bei den bisher in Kliniken üblicherweise verwendeten, ebenfalls mit einem Alarmsystem ausgerüsteten, Sturzmatten. Sie dienten oft dazu, dass Gestürzte schnell Hilfe bekamen, konnten aber die Stürze selbst nicht verhindern. Gerade bei der Verwendung von Rollatoren oder Rollstühlen lösten die Sturzmatten oft Fehlalarm aus. Zudem ist die Sturzmatte auf einen kleinen Bereich, meistens vor dem Bett, beschränkt und kann auch noch leicht verschoben werden.

Währenddessen überblickt der 3-D Radarsensor den ganzen Raum. Laut QUMEA kann das System individuell auf die Bedürfnisse des Patienten und die Raumgegebenheiten eingestellt werden. Dies ermöglicht zukünftig sturzgefährdeten Personen eine größere Bewegungsautonomie. Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist, dass es komplett, im Gegensatz zu anderen Systemen, die schon Radar- und Kamerasysteme verwenden, auf Kameras verzichtet und somit die Privatsphäre der Patienten oder Bewohner weitestgehend geschützt wird.

Natürlich können Stürze nie komplett verhindert werden, aber mit dem neuen digitalen Frühwarnsystem lassen sie sich drastisch reduzieren. Patienten und Bewohner von Seniorenheimen können so zukünftig vom Schutz ihrer physischen Gesundheit und Verbesserung ihres Wohlbefindens profitieren. Eine größere Sicherheit in der Sturzprophylaxe, die Verhinderung von Fehlalarmen beim Verwenden von Sturzmatten, sowie insbesondere die Reduzierung von allen Komplikationen, die Stütze der zu betreuenden Personen mit sich bringen, ist auch eine entscheidende Entlastung für das Pflegepersonal.