Größere Flexibilität, bessere Vereinbarung von Familie und Beruf, höhere Produktivität, viel positive Aspekte werden mit Homeoffice verbunden. Doch kann sich Homeoffice mittlerweile auch als Karriere-Killer entpuppen?
In einer Studie der Plattform HubSpot gaben 38% der Befragten an, Homeoffice habe sich auf ihren Karriereweg negativ ausgewirkt. Es sei schwieriger geworden befördert zu werden. 25% der Studienteilnehmer meinten, im Homeoffice würden ihre Vorgesetzten ihre Arbeit nicht voll umfänglich wahrnehmen. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass Mitarbeiter, die im Homeoffice sind, für ihre Chefs weniger präsent sind. Hier könnte sich der Spruch „aus den Augen, aus dem Sinn“ bewahrheiten. Mitarbeiter die anwesend sind, werden in der Regel in Meetings stärker wahrgenommen. Dies ist den Führungskräften vermutlich oft gar nicht bewusst. Doch eine Begegnung in Präsenz hinterlässt bei Menschen einen stärkeren emotionalen Eindruck als ein Austausch über virtuelle Medien. Ebenso werden sicher auch Aufgaben oder zu lösende Problemstellungen der Einfachheit halber an anwesende Mitarbeiter übertragen.
Immer mehr Unternehmen, auch große DAX-Konzerne, bemühen sich ihre Mitarbeiter wieder zurück ins Büro zu holen. Nicht nur die Einarbeitung neuer Kollegen findet leichter in Präsenz im Büro statt. Gerade für das Erleben der Firmenkultur und das Zugehörigkeitsgefühl zu einem Unternehmen ist ein regelmäßiger persönlicher Austausch wichtig. Auch das Entstehen so wichtiger innovativer Impulse geschieht meist im persönlichen Miteinander. Deshalb schaffen Unternehmen neben Anreizsystemen für die Rückkehr ins Office verstärkt Orte der Begegnung innerhalb ihrer Büroflächen.
Vermutlich würde kein Unternehmen offen zu einer Politik stehen, die besagt, dass Homeoffice den Karrierewege erschwert. Dennoch sollten alle, die den nächsten Step, insbesondere wenn sie Führungspositionen anstreben, bedenken, wer nicht da ist, wird leichter übersehen. Machen Sie sich also sichtbar, gestalten Sie aktiv mit, egal ob im Homeoffice oder im Büro.