Linda Smit, Pflegeschülerin aus Niedersachsen, hat den Queen Silvia Nursing Award 2020 gewonnen. Mit ihrer Idee eines Magnetrührers setzte sie sich am Ende gegen alle anderen Teilnehmer durch.
Die Jury begeisterte sich für Smits „rührende Idee“, da diese drei großen Vorteile miteinander verbinde:
Cleverness, Einfachheit und Nutzen.
Der diesjährige Wettbewerb stand ganz im Zeichen der Pandemie. Um Superinfektionen bei Coronapatienten zu vermeiden, werden zahlreiche Infusionen verabreicht, denen zuvor Antibiotikum in Pulverform zugesetzt wird. Dazu muss das Pulver zeitaufwendig mehrere Minuten lang zum Auflösen in der Flüssigkeit geschwenkt werden.
Smit entwickelte eine spezielle Kanüle, mit der man mit einem Handgriff ein magnetisches Stäbchen, den sogenannten Rührfisch, in ein Fläschchen fallen lassen kann. Dann leitet die Pflegekraft die Infusionsflüssigkeit durch die Kanüle in das Fläschchen und stellt es anschließend auf einen Magnetrührer. Der Rührfisch rotiert mit dem Magneten des Rührers und vermischt Pulver und Flüssigkeit. Somit gewinnen die Pflegekräfte während des Rührvorgangs wertvolle Zeit, in der sie sich den Patienten mit voller Aufmerksamkeit widmen können.
Der Queen Silvia Nursing Award wurde 2013 anlässlich des 70. Geburtstags von Königin Silvia ins Leben gerufen. Das Projekt nimmt sich einer der großen Herausforderungen unserer Zeit an, dem steigenden Bedarf qualitativ hochwertiger Pflege, vor allem auf Grund der alternden Bevölkerung. Ziel ist es, kommende Generationen für den Pflegeberuf und seine Möglichkeiten zu begeistern.
Neben Deutschland sind Schweden, Finnland, Polen, Deutschland, Litauen teilnehmende Länder sowie die Pflegeschule der Universität Washington in Seattle (USA). Dotiert ist der Preis mit 6000 Euro und der Möglichkeit an einem individualisierten Praktikum teilzunehmen. Insbesondere mit diesem Stipendium werden motivierte Pflegekräfte angesprochen, die mit ihren Ideen die Entwicklung unseres Gesundheitswesens vorantreiben wollen.
Auch wenn Smit von ihrer Idee überzeugt war, war es doch für sie eine große Überraschung und Freude, von ihrem Sieg zu erfahren. Aufgrund der Pandemiesituation kann die Preisverleihung dieses Frühjahr voraussichtlich leider nur online stattfinden. Doch eines steht fest, der Besuch bei Königin Silvia im Stockholmer Schloss wird auf jeden Fall nachgeholt.