Skip to main content

Pflegekräfte sind Mangelware. Nicht nur aus diesem Grund ist es wichtig, zukünftig mehr männliche Bewerber für den Pflegeberuf zu begeistern.

 

Weniger als 20 Prozent aller Pflegekräfte sind Männer. Das Netzwerk Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V. beschäftigte sich im Rahmen eines vom Bundesministerium für Gesundheit

geförderten Projekts gemeinsam mit anderen Partnern mit dieser Thematik. Der Projekttitel MOMEDOCARE steht für „modern men do care“.

 

Bei der Fragestellung, wie mehr Männer für den Pflegeberuf gewonnen werden könnten, wurde zuerst möglichen Gründen für die jetzige Situation nachgegangen. So ist festzustellen, dass bereits in der Schule der Pflegeberuf zu wenig als vielschichtiger und fachlich ansprechender Beruf dargestellt wird. Pflege gilt weithin noch immer als Frauenberuf und wird fälschlicherweise oft mit schlechter Bezahlung und niedrigen Diensten assoziiert.

 

Im Rahmen des Projekts wurden in Pilotbetrieben evaluierte Maßnahmen entwickelt, mit denen es Einrichtungen gelingt, mehr männliche Bewerber für die Pflege zu gewinnen. Sie sollten bei Bewerberansprache, zum Beispiel in den sozialen Medien, Männer deutlich sichtbar machen und vor allem die Vielseitigkeit des Berufs hervorheben.

 

Mehr männliche Pflegekräfte würden zum einem die Zusammensetzung des Patientenguts besser widerspiegeln. Zum anderen ist festzustellen, dass Pflegeteams mit ausgeglichenem Geschlechterverhältnis besser zusammenarbeiten. Gleichzeitig hätten Gesundheitseinrichtungen einen wesentlich größeren Bewerberpool, wenn auch Männer den Pflegeberuf als attraktive Beschäftigung in Betracht ziehen. Zudem ist zu erwarten, dass ein größerer Anteil männlich Pflegender wiederum weiteren Bewerbern als Vorbild bei der Berufswahl dienen würde.

 

Wenn es gelingt den Anteil männlicher Pflegekräfte zu steigern, könnte dies nicht nur den Mangel an Pflegekräften lindern, sondern auch die Zusammensetzung der Gesellschaft besser widerspiegeln und die Arbeitsatmosphäre in Pflegeteams verbessern.