Skip to main content

Um Auszubildende in der Pflege optimal zu unterstützen, bieten Krankenpflegeschulen Lerncoaching an. Damit soll auch verhindert werden, dass die Ausbildung beim Auftreten von Lernschwierigkeiten abgebrochen wird.

Der Übergang von der Schule zur Berufsausbildung ist für viele ein großer Schritt. Im Gegensatz zur Schulzeit müssen nun Arbeit und Lernen unter einen Hut gebracht werden. Vielen fällt es schwer sich nach der Arbeit noch zum Lernen zu motivieren. Schüler sind in der Regel gewohnt, sich Wissen kurzfristig und sehr prüfungsbezogen anzueignen. Für eine erfolgreiche Berufsausbildung ist es dagegen notwendig, Wissen im Langzeitgedächtnis abzuspeichern und Gelerntes aus der Theorie und Praxis miteinander zu verknüpfen.

Menschen lernen sehr unterschiedlich. Zum Start der Berufsausbildung bringt jeder schon seine Erfahrungen mit dem Thema Lernen mit. Dies bezeichnet man als sogenannte Lernbiografie. Während der eine von Prüfungsangst gequält wird, haben andere ein Problem mit der Motivation oder vergessen immer wieder wichtige Details. Nicht jede Lernstrategie ist für jeden gleich gut geeignet. Deshalb konzentriert sich der Lerncoach zunächst darauf mit dem Auszubildenden herauszuarbeiten, welche Schwierigkeiten beim Lernen auftreten. Daraus wird ein Lernziel formuliert. Erst dann geht es darum, mögliche Lösungen und geeignete Lernstrategien zu finden.

Die Auszubildenden erfahren, dass alle Sinne beim Lernen eine Rolle spielen. Sie bekommen die Grundzüge der Neurobiologie des Lernens erklärt. Wichtig ist, dass sie nicht nur ihre Schwächen, sondern auch ihre Stärken beim Lernen erkennen. So können sie sich selbst besser einschätzen und dementsprechend passende Lernstrategien ausprobieren. Blockaden können abgebaut und Prüfungsängste reduziert oder überwunden werden.

Viele Auszubildende nehmen das Lerncoaching gerne und begeistert an. Generell ist der Coach nicht Experte für den fachlichen Inhalt, sondern Profi für das Thema Lernen. Wichtig ist ein Vertrauensverhältnis zwischen den angehenden Pflegekräften und dem Coach. Die Krankenpflegeschulen können durch diese Form der Unterstützung die Abbrecherquote auf einfache Weise senken. Gerade bei dem bestehenden Pflegekräftemangel ist dies von großer Bedeutung. Statt den Misserfolg des Ausbildungsabbruchs verkraften zu müssen, erleben sich die Auszubildenden als kompetent. Der Coach hilft ihnen dabei zu reflektieren, was sie selbst aktiv verändern konnten und was ihnen geholfen hat.

„Lernen lernen“ ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, die Ausbildung zur Pflegekraft erfolgreich zu absolvieren und zufrieden und mit Selbstvertrauen in den Berufsalltag zu starten.