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In Deutschland befinden sich über 800.000 Menschen in stationärer Langzeitpflege. Während alle über den Mangel an Pflegekräften klagen, nimmt die Komplexität des erforderlichen Pflegefachwissens ständig zu. Künstliche Intelligenz soll zukünftig die Pflegekräfte bei ihrer Planung der Pflegemaßnahmen unterstützen.

 

Gemeinsam mit anderen Partnern widmet sich das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung diesem Thema in dem Forschungsprojekt ViKI pro. Diese Bezeichnung steht für „Versorgungsintegrierte Künstliche Intelligenz im professionellen Pflegeprozess“. Es ist das erste Projekt dieser Art für den Pflegebereich. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz sollen die auf den Pflegeprozess bezogenen Entscheidungen systematisch und alltagsbezogen unterstützt werden. Das System bereitet durch Rückgriff auf Wissens- und Falldatenbanken aktuelles Fachwissen kontinuierlich auf. Die Pflegekraft erhält somit von ViKI pro wissenschaftlich und fachlich begründete sowie qualitativ gewichtete Vorschläge für Pflegemaßnahmen. Auch die vorgeschriebene Dokumentation der aktuellen Situation der Pflegefälle wird über ViKI pro durchgeführt. Dies erspart nicht nur Doppelarbeit bei den Pflegefachkräften, sondern ermöglicht somit patientenzentrierte Vorschläge zur Pflegeplanung und trägt darüber hinaus zum Lernen des Systems bei. Die digital assistierten Vorschläge können von den Pflegekräften aufgrund ihrer Erfahrung und in Rücksprache mit den zu pflegenden Personen abgewogen und entsprechend in ihre Maßnahmen-Planung übernommen werden. Die Wirksamkeit der ausgewählten Pflegevorschläge wird zu bestimmten Zeitpunkten wieder in das System eingegeben. Zunächst konzentriert sich ViKI pro auf die Anwendungsfelder Mobilität und Schmerz im Rahmen der stationären Langzeitpflege.

 

Das Projekt ViKI pro wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Projektdauer erstreckt sich von August 2022 bis Juli 2025. Zurzeit liegen noch keine Berichte vor. Es scheint jedoch im Ganzen gesehen nur eine Frage der Zeit zu sein, bis auch der Pflegebereich von der Unterstützung durch künstliche Intelligenz profitieren kann. Man darf auf weitere Forschungsprojekte gespannt sein.