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Bekannt ist, dass Klinikclowns kranke Menschen zum Lachen bringen und damit den Heilungsprozess unterstützen. Doch auch in Pflegeeinrichtungen für Senioren zeigen ihre Aktivitäten positive Auswirkungen.

 

Die aus USA stammende Idee der Klinikclowns verbreitete sich seit den neunziger Jahren in Deutschland zunehmend. Anfänglich waren die Klinikclowns vor allen Dingen in Kinderkrankenhäusern unterwegs. In den letzten Jahren haben sich ihre Aktivitäten immer mehr auf weitere Bereiche der Medizin und Pflege ausgedehnt. So sind sie mittlerweile auch bei Krankenhäusern für Erwachsene, in Einrichtungen für Behinderte, auf Palliativstationen und in Altenheimen zu finden.

 

Die Technische Universität Deggendorf untersuchte mit der groß angelegten CAsHeW Studie in den vergangenen drei Jahren, welche Wirkung Klinikclowns auf Senioren in Langzeitpflegeeinrichtungen haben. Das Ergebnis war, dass die Aktivitäten der Klinikclowns Senioren emotional entlasten und ihr Wohlbefinden steigern können.

 

Die Klinikclowns müssen allerdings in Senioreneinrichtungen anders auftreten als auf einer Kinderstation. Senioren verhalten sich eher abwartend und brauchen länger für eine Kontaktaufnahme. Deshalb agieren die Klinikclowns weniger aktiv, sondern reagieren eher auf das, was die Bewohner vorgeben. Somit können die Senioren sozusagen die Führung in der Beziehung übernehmen. Damit machen sie die Erfahrung der Selbstständigkeit, die sie als positiv wahrnehmen, zumal in ihrem Alltag in einer Senioreneinrichtung zumeist alles vorgegeben wird.

Wir alle kennen die Bilder der Klinikclowns mit einem weißen Arztkittel und lustigen Accessoires wie bunten Hüten, wild gemusterten, großen Schals und der obligatorischen roten Nase. Für den Kontakt mit Bewohnern in der Langzeitpflege wird der weiße Kittel weggelassen, die Clowns kleiden sich aber unkonventionell. Dies soll ein Zeichen der Nichtalltäglichkeit sein und die Senioren animieren, selbst eingefahrene Muster zu verlassen zu dürfen.

 

Klinikclowns haben in der Regel eine künstlerische Ausbildung, Erfahrung als Clowns sowie im Improvisieren vor Publikum. Darüber hinaus werden sie für ihre Tätigkeit noch speziell weitergebildet und auch immer wieder gecoacht. Mit Musik, Humor, Pantomime und Parodie können sie so dazu beitragen, dass sich Bewohner von Langzeitpflegeeinrichtungen immer mal wieder unbeschwert fühlen und ihre oft schwierige Lebenssituation für einige Zeit vergessen.

 

Klinikclowns sind sowohl bei den Bewohnern von Langzeitpflegeeinrichtung als auch beim Pflegepersonal gern gesehene Gäste. Nachdem eine Studie die positive Wirkung ihres Tuns bei Senioren nachgewiesen hat, wäre es zu wünschen, dass immer mehr ältere pflegebedürftige Menschen in den Genuss kommen, glückliche Momente mit den Klinikclowns zu verbringen.