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Das Führen eines Teams und die Zusammenarbeit in einem Pflegebereich ist nicht immer ganz leicht. Das liegt unter anderem daran, dass Mitarbeiter verschiedener Generationen miteinander arbeiten. Die Kenntnis der Charakteristika der einzelnen Generationen hilft dabei Konflikte zu lösen.

Derzeit sind vier Generationen in der Pflege tätig. Sie werden nach ihrem Geburtsjahrgang unterschieden. Jede Generation ist besonders von den vorherrschenden gesellschaftlichen Entwicklungen und Trends während der Zeit ihrer Sozialisierung geprägt.

Die älteren Mitarbeiter gehören der Baby Boomer Generation an. Sie sind nach dem zweiten Weltkrieg bis Mitte der sechziger Jahre geboren und in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs aufgewachsen. Ihre Arbeitseinstellung ist von Pflichterfüllung geprägt. Dementsprechend können sie sich an sie gestellten Ansprüchen, wie das Leisten von Überstunden, schlecht verweigern.

Die Generation X ist zwischen Mitte der 60er Jahre und Ende der 70er Jahre geboren. Sie sind etwas freier von Normen und gesellschaftlichen Erwartungen als die vorhergegangene Generation aufgewachsen. Doch war der stetige Aufschwung schon etwas gebremst. Der Arbeitsplatz war nicht unbedingt immer sicher. Dafür nahm die Freizeit schon einen stärkeren Platz ein. Es besteht die Bereitschaft Überstunden zu leisten, oder Schichten zu verlegen, solange sich alles in Maßen hält.

Die Generation Y erblickte ab 1980 bis Mitte der 90er Jahre das Licht der Welt. Diese Generation wuchs sehr behütet auf. Die sogenannten Millennials, wie diese Generation auch genannt wird, sind schon mit digitalen Medien vertraut. Das Thema Vernetzung gewinnt an Bedeutung. Mehrarbeit ist nicht erstrebenswert und muss in aller erster Linie zu den dem eigenen Bedürfnissen passen.

Die jüngste Generation in der Pflege ist die Generation Z, die ab Mitte der 90er Jahre bis Ende der 2010er Jahre geboren sind. Obwohl die meisten in großem Wohlstand leben, erfahren sie täglich von globalen Krisen. Soziale Medien sind in ihrem Leben ständig präsent. Sie sind deutlich mobiler als frühere Generationen. Die Frage nach dem Sinn einer Tätigkeit gewinnt große Bedeutung. Das Team spielt eine wesentliche Rolle, Führungsaufgaben werden weniger angestrebt. Arbeit verliert in seiner Wichtigkeit an Bedeutung.

Die Generation der Babyboomer und die Generation X haben zahlenmäßig den größten Anteil an den Pflegenden. Sie stellen auch die meisten Führungskräfte. Der unterschiedliche Stellenwert der Arbeit und die Bedeutung von Leistung kann zu Konflikten zwischen den Generationen führen. Wichtig ist, sich dies bewusst zu machen und zum Beispiel nicht nach dem Motto „das haben wir schon immer so gemacht“ zu agieren. Jüngere Generationen hinterfragen wesentlich stärker und wollen die Sinnhaftigkeit einer Tätigkeit erklärt bekommen und erfahren.

Sicher sind ältere Kollegen leichter dazu zu bewegen, Mehrarbeit zu übernehmen. Wenn die Führung hier den leichtesten Weg geht, zieht das auf Dauer Unstimmigkeiten nach sich. Es ist deshalb wichtig, dass allen die unterschiedlichen Einstellungen und Selbstverständlichkeiten der Generationen bewusst sind. Sie sollen thematisiert werden und daraus resultierende Konflikte im Team angesprochen werden.

So werden auch die Benefits und die Unternehmenskultur von den Generationen unterschiedlich bewertet. Dies muss sich auch die Führung einer Einrichtung klarmachen. Neue Modelle müssen ausprobiert werden, wie zum Beispiel die Teilung von Führungsaufgaben oder flexiblere Arbeitszeitmodelle.

Wichtig ist, dass die Zusammenarbeit verschiedener Generationen nicht nur Konfliktpotenzial, sondern auch Positives im Sinn von Diversity beinhalten. Wenn mit diesem Thema offen umgegangen wird, bieten generationsgemischte Teams große Chancen für alle.