Besonders Kinder im Vorschulalter haben große Ängste, wenn sie ins Krankenhaus müssen. Das sogenannte Teddybärkrankenhaus (TBK), in dem die Kuscheltiere der Kinder behandelt werden, soll diesen Ängsten entgegenwirken.
Ursprünglich wurde das Konzept des TBK in Skandinavien erdacht und umgesetzt. Mittlerweile gibt es weltweit TBKs. In Deutschland setzt sich diese Idee, beginnend mit den 2000er Jahren, immer mehr durch. In der Regel organisieren Kliniken einmal im Jahr für 2-3 Tage die Behandlung von Kuscheltieren aller Art. Patienten sind der Teddybär, dem ein Auge fehlt, die Giraffe mit Halsschmerzen genauso wie die Puppe, die sich einen Arm gebrochen hat.
Die Kinder lernen verschiedene Stationen im Krankenhaus kennen. Sie erleben, wie ihre Kuscheltiere vom medizinischen Personal umsorgt und verschiedenen Behandlungen unterzogen werden. Dabei verlieren Sie die ersten Berührungsängste zur Einrichtung Krankenhaus und dem Personal im weißen Kittel oder bunten Kasak. Medizinstudenten und Auszubildende medizinischer Berufe melden sich freiwillig für diese Aktionen. Einrichtung und Materialien werden von den Kliniken zur Verfügung gestellt. Innerhalb weniger Tage kommen mehrere hundert Kinder mit ihren kleinen Patienten zu solchen Veranstaltungen. Darüber hinaus gibt es aber auch die Möglichkeit, dass ein mobiles TBK vor Ort zu Kindergärten kommt.
Agierten ursprünglich hauptsächlich Ärzte mit den Kuscheltieren, werden zunehmend auch andere medizinische Berufe, vor allen Dingen auch die Pflege, mit einbezogen. Dies entspricht auch stärker dem Konzept der interprofessionellen Behandlung, das sich vor allem auf Kinderstationen immer mehr durchsetzt. So können die Kinder das Zusammenspiel verschiedener Berufsgruppen hautnah miterleben. Sie können die Interaktion zwischen Behandelnden und ihrem kranken Kuscheltier, für die sie sich wie Eltern verantwortlich fühlen, erleben, ohne selbst betroffen zu sein.
Natürlich dürfen die Kleinen auch selbst ihre Kuscheltiere untersuchen oder zum Beispiel einen Verband anlegen. All das baut Ängste ab. Die Kinder gewinnen ein Verständnis für die Wichtigkeit von Gesundheit und Vorsorge. Sie setzen sich mit Fragen auseinander, warum man überhaupt krank wird, wo man dann Hilfe findet und wie man sich im Umgang mit Kranken oder wenn man selbst krank ist, verhalten sollte.
Das Konzept des TBK trägt dazu bei, dass Kinder die Scheu vor dem Arztbesuch oder dem Krankenhausaufenthalt abbauen können. Wenn sie beim Besuch des TBK mit ihrem kleinen Liebling auch noch einen Rettungswagen oder gar Rettungshubschrauber besichtigen dürfen, wird der Krankenhausbesuch zu einem spannenden Erlebnis.